
Singen in der Weihnachtszeit
Wien [ENA] Man kann sagen was man will, der Weihnachtszeit liegt ein besonderer Zauber inne, von dem die meisten Menschen in irgendeiner Weise berührt werden. Es sind ganz bestimmte Gefühle, die sich mit dem Geruch von Zimt und Weihrauch zu einem ahnungsvollen und sehnsuchtsvollen Empfinden verdichten. Und manchmal scheinen sich sogar aus den Tiefen des Herzens Töne zu lösen, die in Weihnachtsliedern ihren Ausdruck finden.
Das österreichische Volksliedwerk hat in Wien eine Pressekonferenz mit seinem Präsidenten Josef Pühringer und der Geschäftsführerin Irene Egger zum Thema "Singen in der Weihnachtszeit" abgehalten. Der ehemalige Landeshauptmann war selbst lange Chormitglied und arbeitete 25 Jahre als Kulturreferent in Oberösterreich. In seiner Familie werden noch immer die traditionellen Weihnachtslieder gesungen. Klingt heute fast wie ein Märchen, nicht nur weil "Last Christmas" schon lange den großen Schatz traditioneller Weihnachtslieder abgelöst hat, aber auch wegen der Corona Pandemie, die das gesellige Beisammensein jetzt schon das zweite Jahr eingeschränkt hat. Das hat aber viele Menschen dazu bewogen, das Internet vermehrt zu nutzen.
In den Onlinekanälen des Volksliedwerk kann man sogar mitsingen oder einfach zuhören und in den Archiven herrscht Hochbetrieb, weil viele Menschen nach Liedern und Musikstücken anfragen. "Gerade in Zeiten einer Pandemie, in der viele Menschen emotional belastet sind, sollte Singen als Kulturtechnik einmal mehr praktiziert werden", meint Präsident Josef Pühringer. Seit seiner Gründung 1904 zählen Sammlung, Archivierung, Dokumentation und Vermittlung der musikalischen Volkskultur in vergangenen und gegenwärtigen Erscheinungsformen zu den Hauptaufgaben des Volksliedwerks, wobei nicht sosehr Traditionspflege im Vordergrund steht, sondern die Kreativität breiter Bevölkerungsschichten und interkulturelle Prozesse.